Screencasts sind digitale Filme, die die Abläufe von Anwendungen auf Bildschirmen zeigen und erläutern. Dabei handelt es sich meist um einen Computer-, oder Fernsehscreen. Während das Bild den Vorgang darstellt, können gesprochene Kommentare den Inhalt ergänzen und verdeutlichen.

Diese Art von Erklärvideo eignet sich besonders gut für die Erläuterung von Software, Online-Systemen oder Produktneuheiten, weil ein Screencast genau das zeigt was auch der Nutzer sieht, wenn er das entsprechende Programm bedient. Schritt für Schritt werden dabei Kunden und Mitarbeiter durch die Bedienung einer Anwendung gelotst. Bis zu einer Videodauer von maximal zehn Minuten kann der Zuschauer den Erläuterungen gut folgen. Je nach Komplexität der Anwendung empfiehlt sich also eine Unterteilung in mehrere kürzere Tutorials. Alternativ dazu können umfangreichere Screencast-Erklärfilme auch durch kurze Zusammenfassungen der einzelnen Abschnitte gegliedert werden. Diese Strukturierung sorgt ebenfalls für einen besseren Überblick.

Dieses Erklärvideo von Joseph Bison, zeigt mit Hilfe eines Screencasts wie der YouTube Video-Editor funktioniert. Weit über eine halbe Million Aufrufe hat sein Screencast erreicht. Insgesamt bietet der Video-Marketing Experte über dreißig Tutorials in seinem YouTube Kanal an.

Technische Voraussetzungen: Um einen Screencast aufnehmen zu können, ist eine Bildschirmkamera nötig. Darunter kann man sich in der Regel eine Software vorstellen, die aus den vielen einzelnen Bildinformationen ein digitales Video generiert. Diese Software zum Erstellen des Clips kann beispielsweise Adobe Captivate, Screen Flow, oder Camtasia Studio sein. Es gibt aber auch einige Freeware Programme wie VLC oder CamStudio. Hier ist auf die Kompatibilität mit dem vorhandenen Betriebssystem zu achten.

Das folgende How-to-Video macht den Unterschied zwischen einem Selfmade-Clip und einem professionell produzierten Screencast-Tutorial gut sichtbar. Das Telekommunikations-Unternehmen Swisscom bindet in „Wie stelle ich die Replay-Funktion auf Swisscom TV ein?“ zusätzlich eine graphische Maske sowie eine reale Hand ein. Diese zeigt dem Zuschauer welche Knöpfe entsprechend auf der Fernbedienung gedrückt werden müssen. Das reine Abfilmen des Bildschirms reicht dabei oft nicht aus, um den Ablauf klar darstellen zu können. Mit Hilfe von Grafikprogrammen müssen Inhalte der entsprechenden Ansicht dann nachgebaut werden. Ein Fall für den Profi, der sich aber vor allem bei der Erläuterung detailreicher Menüs oder Funktionen lohnt. Neben solchen attraktiven Elementen sorgt auch das HD-Videoformat für eine deutlich bessere Bildqualität im Vergleich zu selbst produzierten Screencasts.

Das Einbetten eines Screencasts in eine Story ist ebenfalls möglich. So wird der Unterhaltungsfaktor gesteigert und der Zugang zu den zentralen Informationen erleichtert. Ein schönes Beispiel liefert der amerikanische Erklärvideo-Produzent Demo Duck Video mit seiner Mischung aus Screencast und Animation. Der Stilmix verleiht dem How-to-Video zudem eine hochwertige Optik.